Und Chaos ist die ande­re Hälfte

Wie Unordnung hilft, auf neue Ideen zu kommen.

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Ordnung ist das hal­be Leben, behaup­tet der Volksmund. Dann muss die ande­re Hälfte wohl­mög­lich Unordnung sein. Manche Menschen bezeich­nen sich selbst als ordent­lich – ande­re sich ganz selbst­be­wusst als chao­tisch. Egal, wel­che Vorlieben wir haben; Oft kön­nen wir mit der ande­ren Hälfte der Menschheit nur schwer umge­hen. Heute möch­te ich etwas Verständnis schaf­fen, wozu Unordnung oder gar Chaos gut sind? Zum Beispiel, wenn es dar­um gut, etwas Neues zu entdecken.

Mögen Sie Unordnung? Einige wer­den sie ent­rüs­tet ableh­nen. Und doch beher­bergt nahe­zu jeder Haushalt einen beson­de­ren Ort, die so gar kei­nem Ordnungsprinzip ent­spre­chen möch­ten. Etwa eine Küchenschublade, die Gummis, Zettel, Kugelschreiber, Knöpfe und ande­res Kleinod ver­birgt. Und in fast jedem Büro fin­det sich ein Fach, eine Lade, eine Ablagefläche mit Sammelsurien – oder ersatz­wei­se einen oder meh­re­re Papierstapel, die eher zufäl­lig gewach­sen sind.

Klienten, Unternehmen und Organisation, die einen Coach beauf­tra­gen, möch­te in aller Regel eine Veränderung ein­lei­ten. Wirkliche, wirk­sa­me Veränderungen sind für mich die­je­ni­gen, die tat­säch­lich neu­en Wegen fol­gen. Es gilt also, von alten Pfaden abzu­wei­chen. Chaos und Unordnung ist eine Umgebung, in der neue Möglichkeiten, Ideen, Innovationen, Chancen und Wege gefun­den wer­den können.

Meine favo­ri­sier­ten Kreativtechniken für Ideen fol­gen einer Struktur: Der Aufteilung in zwei Phasen. In der unor­dent­lich, chao­ti­schen Phase geht es um die Ideenfindung. Diese ist strikt getrennt vom reflex­ar­ti­gen Versuch, die­se neu­en Ideen ein­zu­ord­nen oder gar zu bewerten.

Wenn um neue Ideen geht, gilt bei mir das Prinzip ›Masse statt Klasse‹. Erst ein­mal darf alles gedacht, gesagt und vor­ge­schla­gen wer­den – auch unsin­ni­ge, para­do­xe oder unmög­li­che Einfälle.

Auch bei einem gut vor­be­rei­te­ten offe­nen Brainstorming kommt es wäh­rend der Kreativphase ger­ne zu Diskussionen – war­um eine Idee toll und die ande­re nicht durch­führ­bar sei. Selbst wenn kei­ne offe­nen Diskussionen ent­ste­hen, kann man sich selbst leicht dabei beob­ach­ten, wie man fast auto­ma­tisch ein Urteil fällt, sor­tiert oder ordnet.

Ideen in der Kreativphase zu bewer­ten, bremst die Kreativität. Wir lau­fen dann Gefahr, wie­der in die alte Rille zu rut­schen – auf alte Pfade abzubiegen.

Der Mut lohnt sich, das Chaos der Kreativphase aus­zu­hal­ten: Im Niemandsland der Verwirrung kann etwas wirk­lich Neues ent­deckt wer­den. Das Denken wech­selt die Richtung, ande­re Hirnareale wer­den aktiviert.

Die Geschichte prä­sen­tiert genü­gend Beispiele, wie aus Chaos und gar Fehlschlägen weg­wei­sen­den Innovationen gewor­den sind. Schon Henry Ford wuss­te: ›Wenn Sie immer nur das tun, was Sie bis­her getan haben, wer­den Sie auch immer nur das bekom­men, was Sie bis­her bekom­men haben.‹

Was ist Ihre Meinung zu Unordnung, Chaos Kreativtechniken und zum Finden neu­er Lösungsansätze? Schreiben Sie hier Ihren Kommentar oder mir per­sön­lich per Mail.

Vielen Dank.
Tom Müller

Vera F. Birkenbihl: ›Eine Gesellschaft hat Angst vor den Kreativen, …‹

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