Wer will eigent­lich Partizipation?

Foto: Pierre-Laurent Durantin via Pixabay

Die Schattenseiten der Bürgerbeteiligung

Empirisch gut belegt ist ein zen­tra­les Problem der Beteiligungskultur: Bürgerbeteiligungsangebote wer­den über­wie­gend von bil­dungs­na­hen, ein­kom­mens­star­ken und poli­tisch inter­es­sier­ten Menschen genutzt. Bildungsferne, sozi­al benach­tei­lig­te und mar­gi­na­li­sier­te Gruppen sind hin­ge­gen unter­re­prä­sen­tiert. Wie kann man wohl unter­re­prä­sen­tier­te Gruppen stär­ker ein­bin­den und so eine sozi­al aus­ge­wo­ge­ne Beteiligung gewähr­leis­ten? Oder ist ech­te demo­kra­ti­sche Teilhabe gar unerwünscht?

Als Düsseldorfer sehe ich mich in der Tradition von Joseph Beuys sowie sei­ner Ideen wie Soziale Plastik und Erweiterter Kunstbegriff1. Diese Idee wird heu­te noch »gelebt« in mei­ner Heimatstadt und aktiv vor­an­ge­trie­ben in den Ringgesprächen, die Beuys-Meisterschüler Johannes Stüttgen moderiert.

Doch als ich zuletzt mit dem ehe­ma­li­gen SPD-Bundestagsabgeordneten mei­nes Wahlbezirks über Partizipation bei poli­ti­schen Entscheidungen sprach, hör­te ich: »Ich den­ke, die Bürger sind gut ver­tre­ten und bei der poli­ti­schen Willensbildung beteiligt.«

Joseph Beuys beim Vortrag „Jeder Mensch ein Künstler – Auf dem Weg zur Freiheitsgestalt des sozia­len Organismus“, 1978. Foto: Rainer Rappmann, FIU-Verlag

Auf und ab des Aufbegehrens

Es gab Phasen in der Vergangenheit, in denen die Themen Partizipation und Bürgerbeteiligung mehr Aufmerksamkeit in den Medien hat­ten, wie die Verlaufskurve des DWDS zeigt. Bei unschar­fem Blick könn­te man mei­nen, dass seit der Zeit der Wiedervereinigung auch Bürgerbeteiligung häu­fi­ger in den Medien auftaucht. 

Abbildung: DWDS-Verlaufskurve für „Partizipation · Bürgerbeteiligung“, erstellt durch das Digitale Wörterbuch der deut­schen Sprache.

Die Frage ist nur, ob die Begriffe in den Medien tat­säch­lich den Wunsch nach Teilhabe wider­spie­geln. Frustrierende Effekte bei prak­ti­schen Angeboten sind mir im klei­nen Rahmen begeg­net, etwa bei Beteiligungsangeboten in mit­tel­stän­di­schen Unternehmen. 

Ein bemer­kens­wer­tes Beispiel ist mir deut­lich in Erinnerung aus einem Unternehmen, dem es wirt­schaft­lich nicht mehr beson­ders gut ging: Im Briefkasten für Verbesserungsvorschläge, wie man gemein­sam aus der brenz­li­gen Situation her­aus­kom­men kön­ne, lan­de­ten kaum Ideen – dafür regel­mä­ßig wie­der­holt der wenig hilf­rei­che Ansatz, mehr Gehalt zu zahlen. 

Bürgerbeteiligung und ‑par­ti­zi­pa­ti­on in der Demokratie

Doch statt hier aus dem Abseits zu phi­lo­so­phie­ren, wäre viel­leicht ein ganz prak­ti­scher Test ange­bracht. Also fra­ge ich jeden ein­zel­nen der Leserinnen und Leser hier:

Das Ergebnis die­ser Stichprobe erfah­ren Sie im nächsten …

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Quellen

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