Was ist eigent­lich das Problem?

Bild: Sarah Richter via Pixabay

Ergebnisse der Umfrage aus Newsletter Mai 2025

Der Magic✯Meetings-Newsletter vom Mai 2025 beschrieb einen Ansatz, Konflikte zu ent­schär­fen, indem das Problem durch eine neue Fragestellung auf eine höhe­re, bes­ser zu klä­ren­de Ebene gebracht wird. Die Leser:innen wur­den um ihre Vorschläge gebe­ten, wie die beschrie­be­nen Szenarien auf die ande­re Ebene kom­men können.

  1. ➜ Wer zuerst den Newsletter (noch ein­mal) lesen möchte …
  2. Hier die Rückmeldungen Lesender, wie man Problemthemen auf einer höhe­ren Ebene auf­lö­sen kann …

Szenario #1

Zwei Nachbarn strei­ten sich, wie ein Zaun die bei­den Grundstücke von­ein­an­der abgren­zen soll. Eine Partei wünscht sich einen Maschendrahtzaun, die ande­re eine Kirschlorbeerhecke.

Rückmeldungen von Leser:innen:

  1. Wie gestal­ten wir den Grenzverlauf unse­rer Grundstücke?
  2. Was ist uns wich­tig bei die­ser Grenze?
  3. Hecke mit einem Tor aus Maschendraht (ermög­licht gegen­sei­ti­gen Zugang).
  4. Andere Alternativen suchen (z. B. Mauer).
  5. Gründe für Ablehnung erfra­gen und Lösungen entwickeln.
  6. Welche Funktion soll die Grenze noch haben?
  7. Warum wol­len wir eine kla­re Trennung?
Kommentare dazu
  • Nr. 1 nimmt anstel­le der bei­den Wunschlösungen die Gestaltung des Grenzverlaufs in den Blick und bie­tet die Chance für neue Optionen.
  • Nr. 2 geht einen Schritt wei­ter und rich­tet die Aufmerksamkeit auf die Bedürfnisse.
  • Nr.3 impli­ziert die »Hecke« als Lösung und nimmt an, dass ein gegen­sei­ti­ger Zugang gewünscht ist oder gewährt sein soll.
  • Nr. 4 sucht nach wei­te­ren Möglichkeiten der Abtrennung über die bei­den Wünsche der Parteien hinaus.
  • Nr. 5 geht den Weg, indem die Motivation der favo­ri­sier­ten Wunschlösungen erhellt wer­den soll.
  • Nr. 6 erfragt eben­so in Richtung Motivation und Funktion.
  • Nr. 7 fragt, ob eine Trennung sein muss und warum.

Szenario #2

In einem Team ent­brennt ein Streit, ob eine neue Kaffeemaschine im Pausenraum ange­schafft wer­den soll oder eine zusätz­li­che Heißluftfritteuse.

Rückmeldungen von Leser:innen:

  1. Was machen wir mit unse­rem Pausenraum-Budget?
  2. Was benö­ti­gen wir im Pausenraum am dringendsten?
  3. Wie sieht eine gesun­de Ernährung aus, die unse­re Leistungsfähigkeit verbessert?
  4. Wie wol­len wir unse­ren Pausenraum eigent­lich nutzen?
  5. Was ist mir für mei­ne Pausen wichtig?
Kommentare dazu
  • Nr. 1 begibt sich auf die Suche nach wei­te­ren Optionen zu den bei­den vorhandenen.
  • Nr. 2 nimmt die Bedürfnisse unter dem Aspekt Dringlichkeit in den Blick.
  • Nr. 3 öff­net das Thema wei­ter über die aktu­el­le Fragestellung hinaus.
  • Nr. 4 wech­selt die Ebene von »Maschinen« zur all­ge­mei­nen »Nutzung«.
  • Nr. 5 fragt spe­zi­ell nach den per­sön­li­chen Bedürfnissen, statt der Investition.

Szenario #3

Ein Paar dis­ku­tiert, ob im Wohnzimmer ein Fernseher auf­ge­hängt oder lie­ber ein Bücherregal auf­ge­stellt wer­den soll.

Rückmeldungen von Leser:innen:

  1. Müssen bei­de am sel­ben Platz sein?
  2. Wie wol­len wir unser Wohnzimmer nutzen?
  3. Wie stel­le ich mir gemein­sa­me Zeit im Wohnzimmer vor?
Kommentare dazu
  • Nr. 1 stellt die gemein­sa­me Nutzung des Raums zur Debatte.
  • Nr. 2 zielt auf eine (neu zu betrach­ten­de) Funktionsweise des Raums.
  • Nr. 3. fragt nach der Nutzung der gemein­sa­men Zeit unab­hän­gig von der Frage der Einrichtung.

Szenario #4

In einer Familie gibt es Streit, ob sie den Sommerurlaub am Meer oder in den Bergen ver­brin­gen werden. 

Rückmeldungen von Leser:innen:

  1. Wo in die­sem Jahr?
  2. Was ist mir für mei­nen Urlaub wichtig?
Kommentare dazu
  • Nr. 1 soll­te wohl hei­ßen »Wohin in die­sem Jahr in Urlaub?«. Es ist die offe­ne Fragestellung, zu der es Ideen zu sam­meln gilt.
  • Nr. 2 lenkt die Blickrichtung vom Ort auf die dahin­ter lie­gen­de Bedürfnisebene.

Szenario #5

Zwei Kollegen strei­ten sich, weil einer regel­mä­ßig auf dem Parkplatz des ande­ren parkt.

Rückmeldungen von Leser:innen:

  1. Warum ist der Kollege immer zuerst vor Ort?
  2. Wie kön­nen wir bei­de Platz zum Parken haben?
  3. Könnten wir mit dem Fahrrad kom­men? Dann reicht ein Parkplatz für beide.
Kommentare dazu
  • Nr. 1 geht am eigent­li­chen Thema vor­bei, ist viel­leicht als per­sön­li­cher Denkanstoß für den­je­ni­gen gedacht, der den Konflikt hat.
  • Nr. 2 sucht nach Wegen, wie die Parkplatzsituation neu gedacht wer­den könnte.
  • Nr. 3 ist eine Lösung zu einer Frage, die hier noch zu fin­den ist.

Szenario #6

Im Freundeskreis gibt es hit­zi­ge Diskussionen, ob das gemein­sa­me Abendessen vegan, vege­ta­risch oder mit Fleisch gekocht wer­den soll.

Rückmeldungen von Leser:innen:

  1. Wie kön­nen alle auf ihre Kosten kommen?
  2. Wie gelingt uns eine Kombination für alle?
  3. Was ist uns bei dem gemein­sa­men Abendessen wichtig?
Kommentare dazu
  • Nr. 1 und Nr. 2 öff­nen die Frage und laden indi­rekt ein, mehr und ande­re Lösungen und Kategorien einzubringen.
  • Nr. 3 wech­selt wie­der vom eigent­li­chen Abendessen zur Ebene der Bedürfnisse an das Abendessen – was mehr sein kann als die Nahrung.

Szenario #7

In einer Familie gibt es Streit, Geld für ein Entertainment-System aus­ge­ge­ben wer­den soll oder für einen gemein­sa­men City-Trip zwi­schen­durch gespart wer­den soll.

Rückmeldungen von Leser:innen:

  1. Was zuerst?
  2. Wie wün­schen wir uns gemein­sa­me freie Zeit in unse­rer Familie?
Kommentare dazu
  • Nr. 1 könn­te ein Hinweis dar­auf sein, dass nicht nur eines von bei­den, son­dern auch meh­re­re Optionen nach­ein­an­der mög­lich wären.
  • Nr. 2 fokus­siert erneut die Bedürfnisebene der gemein­sa­men frei­en Zeit, statt nur den Ort des Urlaubs.

Szenario #8

Die WG-Mitbewohner strei­ten über die Küchenreinigung: Einige möch­ten einen fes­ten Putzplan, ande­re wol­len nach Bedarf sau­ber machen.

Rückmeldungen von Leser:innen:

  1. Wann che­cken wir, ob Bedarf besteht?
  2. Wie viel Sauberkeit/​Ordnung ist uns gemein­sam wichtig?
Kommentare dazu
  • Nr. 1 führt eine neue Ebene ein, näm­lich den Zeitpunkt oder die Kriterien des „Bedarfs“ der Küchenreinigung.
  • Nr. 2 geht noch ein­mal auf die Bedürfnisebene und stellt die Konfliktfrage zurück.

Danke

… an alle Teilnehmenden, die auf den Newsletter reagiert und mit­ge­macht haben.

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