Die Geo­me­trie der Gruppenintelligenz

Logokreis Gruppenintelligenz

Ich wer­de oft gefragt, was Grup­pen­in­tel­li­genz ist. Grup­pen­in­tel­li­genz ist für mich die Weis­heit der Vie­len, die zur Bear­bei­tung eines The­mas akti­viert wer­den kann. Unter Weis­heit ver­ste­he ich mehr als nur Wis­sen. Wie ich arbei­te und wel­che Fak­to­ren Grup­pen­in­tel­li­genz beflü­geln, erfah­ren Sie in die­sem Blog. In die­sem Fall geht es um die Grund­la­gen und Effekte.

Der Kreis

Der Kreis ist seit Urzei­ten das Sym­bol für Zusam­men­kom­men, gemein­sa­me Aus­rich­tung, Aus­tausch und Pro­blem­lö­sung. So auch für Grup­pen­in­tel­li­genz, die leich­ter im Kreis ent­steht als in jeder ande­ren Sitz­ord­nung. Jede ein­zel­ne Per­son bil­det einen Teil des Krei­ses, ist rechts und links ein­ge­bun­den – kann ande­re gut sehen.

Die Anord­nung im Kreis lässt die Teil­neh­men­den für die Zeit des Tref­fens gleich­wer­tig erschei­nen. Ein Wir-Gefühl und gemein­sa­mes Arbei­ten gelingt deut­lich schnel­ler. Jeder bringt sich an den ent­spre­chen­den Stel­len ganz ein. Zusätz­lich bleibt die Auf­merk­sam­keit und Prä­senz län­ger erhalten.

Die US-ame­ri­ka­ni­schen Autorin­nen Chris­ti­na Bald­win und Ann Lin­nea beschrei­ben die­se Wir­kung schon in ihrem Buch­ti­tel: ›The Cir­cle Way: A Lea­der in Every Chair.‹

Innen und außen

Eine Grup­pen­in­tel­li­genz-Grup­pe setzt sich zusam­men aus ver­schie­den­ar­ti­gen Men­schen. Wich­tig scheint mir zu sein, dass die Per­so­nen nicht nur aus der­sel­ben Hier­ar­chie­e­ta­ge der Orga­ni­sa­ti­on stam­men. Im Gegen­teil: Wirk­lich neu­ar­ti­ge Lösun­gen und anders­ar­ti­ge Inno­va­tio­nen ent­ste­hen, wenn aus einer ande­ren Per­spek­ti­ve die so genann­te dum­me Fra­ge stellt.

Eben­so hilf­reich wirkt, wenn ein­zel­ne Per­so­nen oder Tei­le der Grup­pe den Kreis ver­las­sen. Dies kann zum Bei­spiel gesche­hen, wenn eine Teil­grup­pe sich um Details oder ein bestimm­tes The­ma küm­mert. In die­sem Fall ver­än­dern sich Dyna­mik und Aus­rich­tung der Teil­grup­pen. Die Ergeb­nis­se wer­den anschlie­ßend zusammengeführt.

Sich beschen­ken zu las­sen ist ein wei­te­rer Anlass, die Grup­pe wäh­rend einer krea­ti­ven Pha­se zu ver­las­sen. Der oder die­je­ni­gen, die ein The­ma, ein Pro­blem in den Kreis ein­ge­bracht haben, gehen außer­halb des Krei­ses in Urlaub und gleich­zei­tig voll auf Emp­fang. Grup­pen­in­tel­li­genz-Kreis arbei­tet im glei­chen Raum für sie weiter.

Ganz kurz

Es ist leicht, die äuße­ren Rah­men­be­din­gun­gen zu schaf­fen, damit Grup­pen­in­tel­li­genz wirk­sam wer­den kann: Laden Sie Per­so­nen ein, die Sie viel­leicht sonst nicht ein­la­den wür­den – ande­re Abtei­lun­gen, Lehr­lin­ge, Stu­den­ten, Kun­den, Lie­fe­ran­ten und Außen­ste­hen­de.

Suchen Sie eine Umge­bung aus, in der ein Kreis ent­ste­hen kann. Das heißt auch: Wenn ein Tisch die Mit­te des Rau­mes ziert, soll­te es mög­lichst ein kreis­för­mi­ger Tisch sein. Um es ganz klar zu sagen: Ein Recht­eck und ein U sind kei­ne Kreise!

Sie wer­den begeis­tert sein, von der Anders­ar­tig­keit, mit der Sie Ihre Bespre­chun­gen so infi­zie­ren können.

Viel Spaß dabei.

Tom Mül­ler
Gruppenintelligenz-Coach
›Die Weis­heit der Vie­len ist mehr als viel Wissen‹

Video

PS: Und hier noch ein Bei­spiel, wie Sie die Arbeits­um­ge­bung gestal­ten soll­ten, wenn auf kei­nen Fall Grup­pen­in­tel­li­genz ent­ste­hen soll:

Siche­re Kurz-URL die­ser Sei­te ➜ https://​griq​.de/​d​I​BI1