Ordnung ist das hal­be Leben

Wie Wertehierarchie Unternehmen und Menschen hilft, erfolg­reich zu sein.

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Meine Oma implan­tier­te mir die Überzeugung in mei­ne Glaubenssatz-Bibliothek: ›Ordnung ist das hal­be Leben‹. Und spä­ter in der Pubertät frot­zel­te ich ergän­zend: ›Die ande­re Hälfte ist Chaos‹. Mir war damals nicht klar, wie bedeut­sam die­se bei­den wider­stre­ben­den Ansichten für mein Berufsleben wer­den wür­den. Meine Klienten wis­sen inzwi­schen, wie wich­tig bei­de und sind – für Veränderungen in Unternehmen, bei Menschen sowie in der Strategieentwicklung.

Nahezu jeder Veränderungsprozess, jedes Coaching birgt den Wunsch einer neu­en Ausrichtung. Meist geht es bei der Kurswende um etwas ganz Neues oder Erfolg, Zufriedenheit und (wirt­schaft­li­che oder per­sön­li­che) Gesundheit. Ob ich nun in Gruppen arbei­te oder mit Einzelpersonen. An einem bestimm­ten Punkt auf die­sem Weg geht es um die Werte, denen das neue Produkt, Unternehmen, Team oder die Einzelperson fol­gen wird. Konkreter noch, es geht um eine Wertehierarchie. Also die Ordnung der Werte.

An die­ser Stelle des Prozesses – beim Sortieren der Werte – fällt fast jedes Mal der Satz: ›Diese Werte sind alle gleich­wich­tig‹. An die­ser Stelle wer­den sich in der Zukunft immer wie­der Diskussionen ent­zün­den, Streit oder Verwirrung ent­ste­hen. Die Werte gehö­ren mei­ner Meinung nach in eine Ordnung gebracht. Eine Nicht-Hierarchie bedeu­tet Unordnung – im schlimms­ten Fall Chaos.

In Unordnung sieht der öster­rei­chi­sche Raphael Maria Bonelli die Ursache für unge­sun­de psy­chi­sche Verhaltensweisen: ›Ungeordnetes Multitasking ist Aktivismus.‹ Der Neurowissenschaftler, Psychiater und sys­te­mi­sche Psychotherapeut beschreibt, wie kon­trä­re Wünsche die betrof­fe­nen Menschen fest­ste­cken las­sen – oft, bis sie Hilfe von außen benö­ti­gen. Er beschreibt, wie sei­ne Klienten durch das In-Ordnung-brin­gen die­ses Zustands zu mehr Psychohygiene kommen.

Eine Ordnung in der Wertesammlung hal­te ich für wich­tig und unab­ding­bar bei der (Neu-)Ausrichtung und bei Veränderungen – in Unternehmen, Teams und per­sön­lich. Welchen Werten fol­gen wir auf unse­rem Kurs? Präziser gefragt: Welchen Werten zuerst und wel­chen danach? Ist zum Beispiel Qualität wich­ti­ger als Geschwindigkeit? Ist Kundenzufriedenheit wich­ti­ger als Mitarbeiterzufriedenheit?

Eine kla­re Wertehierarchie zahlt sich aus. Alle wei­te­ren Entscheidungen kön­nen so viel schnel­ler und ein­stim­mi­ger getrof­fen wer­den. Es herrscht Einigkeit über die Ausrichtung.

Doch was ist nun mit der andern Hälfte mit dem Chaos? Unordnung und Chaos ist aus mei­ner Sicht not­wen­dig wie Ordnung. Nur an einer ande­ren Stelle des Weges. Lesen Sie dazu mehr beim nächs­ten Mal.

Was ist Ihre Meinung zu Ordnung und Unordnung? Schreiben Sie hier Ihren Kommentar oder mir per­sön­lich per Mail.

Vielen Dank.
Tom Müller

Video: Psychohygiene durch Priority Setting und Wertehierarchie

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