Wie man­che Menschen wirk­li­chen Wandel verhindern.

Gedanken zu belieb­ten Ausflüchten – Teil 1 von ∞.

Car queue in the bad traffic road
Weiter so oder anders? – © chat9780 – Fotolia​.com

Viele Menschen behaup­ten, etwas ändern zu wol­len. Dies ver­mu­te ich zumin­dest hin­ter ihren Schilderungen von Situationen, die ihnen nicht gefal­len. Sie bekla­gen sich gele­gent­lich, sind mit sich und der Welt nicht zufrie­den. Ich erle­be dies sowohl im pri­va­ten Umfeld wie im Beruf – von mit­ar­bei­ten­den und füh­ren­den Personen, von Eignern und Chefs. Gelegentlich spie­geln sie gleich­zei­tig ihre eige­nen Verhinderer wider, die einer Veränderung ent­ge­gen wir­ken. Hier drei Beispiele von vielen.

Ich weiß, dass Veränderungen sich nicht mit links bewäl­ti­gen las­sen. Seit den 1970er Jahren erle­be ich Menschen in Veränderungssituationen, bin selbst durch gro­ße gegan­gen. Mir hilft es, mei­ne eige­nen Verhinderer zu ent­lar­ven und dann eine Entscheidung zu tref­fen: Will so wei­ter machen wie bis­her oder will ich etwas ändern? So bekom­me ich Klarheit für den eige­nen Weg.

Keine Zeit

Sicher ken­nen Sie die Geschichte des Waldarbeiters, der auf einen gut gemein­ten Rat ant­wor­tet: ›Ich habe kei­ne Zeit, mei­ne Säge zu schär­fen. Ich muss sägen.< Es wird immer etwas ande­res zu tun geben, als sich um die wich­ti­gen Dinge zu küm­mern. Es ist eine Falle zu glau­ben, alles sei gleich wich­tig. Diese Überzeugung ist Ursache für Stress.

Unternehmerinnen und Unternehmer wer­den auf Dauer Schwierigkeiten bekom­men, wenn sie nur im, statt am Unternehmen arbei­ten. Dann bleibt die Säge unge­schärft, die Strategie nicht aus­for­mu­liert, die Ziele und Aufgaben nicht klar kom­mu­ni­ziert – Innovationen feh­len, Angebot und Kundenbedürfnisse klaf­fen auseinander.

Gewohnheit

Sicher ken­nen Sie den Satz: Das haben wir immer schon so gemacht. Was ges­tern rich­tig war, muss heu­te nicht falsch sein. Doch wenn sich das Umfeld ändert, kann Tradition zur Falle wer­den. Es sei denn, man fin­det so eine klei­ne, fei­ne Nische, in der man sich es gemüt­lich machen kann.

›Gewohnheit ist der här­tes­te Klebstoff der Welt‹, kalau­er­te ein Beraterkollege stets. Doch wann ist eine Ver(haltens)änderung wich­tig? Wenn es dem Unternehmen und den Beteiligten gut geht, kann es ger­ne so blei­ben. Doch wenn sich ein Zustand der Unzufriedenheit ein­stellt, könn­te man über einen Kurswechsel nachdenken.

Ohnmacht

›Ich allei­ne kann ja nichts machen‹, höre ich Menschen manch­mal sagen. Dann bleibt nur noch Abwarten und Tee trin­ken bis sich die Situation von allein auf­löst. Genau so ver­hal­ten sich man­che, blei­ben unzu­frie­den – und lei­den. Wieder ande­re kla­gen stets außer­halb des Unternehmens oder prah­len gar, was sie ändern wür­den, wenn …

Kein Matrose wür­de so den­ken, wenn Wasser ins Schiff läuft. Er wür­de sofort reagie­ren. Wenn er allei­ne nichts aus­rich­ten kann, schlü­ge er Alarm und wür­de Hilfe holen. Sein Leben hin­ge davon ab. Und irgend­wie hängt auch das (Arbeits-)leben der ohn­mäch­tig Resignierenden von ihrer Haltung ab. Sie ster­ben nur einen viel lang­sa­me­ren Tod, wenn sie so wei­ter­ma­chen wie bisher.

Kritische Fragen

Haben Sie ande­re wie­der­erkannt oder gar sich selbst? Ich glau­be, die beschrie­be­nen Verhaltensweisen sind mensch­lich – oder antrai­niert. Doch muss das so blei­ben? Vielleicht wol­len Sie noch einen Schritt wei­ter (mit mir) gehen. Fragen Sie sich doch ein­mal selbst:

  • Will ich in einer Beziehung, einer Situation so wei­ter­ma­chen wie bisher?
  • Oder will ich etwas ändern – und mich neu ausrichten?
  • Was will ich selbst wirk­lich zu einer Veränderung bei­tra­gen – und dafür auch Verantwortung übernehmen?
  • Was will ich für eine wirk­li­che Veränderung auf­ge­ben und los­las­sen – oder wo will ich mehr leis­ten als jetzt?
  • Wann darf es mit der Veränderung los­ge­hen – oder wie lan­ge will ich noch warten?

Erfolgsfaktoren für Wandel

Auf dem Weg der Veränderung ist es hilf­reich, sich zu ver­ge­gen­wär­ti­gen: Es braucht eine kla­re Entscheidung, die Veränderung anzu­ge­hen – die Bereitschaft. Zu die­ser Entscheidung gehört Mut. Veränderung beginnt in jedem ein­zel­nen, in mir selbst. Auf dem Weg kann es sinn­voll sein, sich Hilfe zu holen – Verbündete innen oder außen.

Der Kraftaufwand wird sicher höher sein, als wür­de man wei­ter­ma­chen wie bis­her. Deswegen dür­fen und sol­len Veränderungen auch Spaß machen. Kleine Siege zu fei­ern und sich Erfolge bewusst zu machen, gehört dazu.

Jeder ist wichtig

Diejenigen, die sich nicht ent­schei­den kön­nen, wer­den links lie­gen oder ste­hen gelas­sen. Doch auch die­se Menschen bezie­he ich mit ein. Gerade bei Veränderungen in Unternehmen ist ihr Wissen, ihre Erfahrung wert­voll. Ihre gele­gent­lich läs­tig wir­ken­den Bedenken sind Erwartungen, an denen einer Veränderung mes­sen las­sen muss. Diese Kritiker gilt es zu über­zeu­gen, statt mund­tot zu machen. Es sei denn, es sind Saboteure.

Viele Gegner von Veränderungen haben Angst, etwas zu ver­lie­ren: Macht, Einfluss, Wissen, Position oder Arbeitsplatz. Diese Bedenken haben oft exis­ten­zi­el­le, bedroh­li­che Dimensionen. Gerade dann lade ich sie ein, sich ein­zu­brin­gen und den einen oder ande­ren Veränderungsschritt zu ver­su­chen. Und sie dabei zu unterstützen.

Ich habe gute Erfahrungen gemacht, wenn Anlass und Voraussetzungen für Wandel allen Beteiligten von Anfang an deut­lich sind. Sodann kann der Kurswechsel mit ihren Fähigkeiten und Ideen gestal­tet wer­den – kann ich die Weisheit der Vielen aktivieren.

Ihre Meinung

… inter­es­siert mich. Welche Veränderungsverhinderer ken­nen Sie noch? Kennen Sie die Schwierigkeiten, sich selbst, Ihr beruf­li­ches Umfeld, Ihr Unternehmen zu verändern?

Schreiben Sie mir Ihre Meinung, Ergänzungen und Fragen unten als Kommentar – auch und ger­ne anonym. Die ein­ge­ge­be­ne Mail-Adresse sehe nur ich persönlich.

Ich dan­ke Ihnen.
Tom Müller

Ver(haltens)änderungen soll­ten Spaß machen

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